Musikschule Velden
350 Klimaschutz-Gebäude zeigen was möglich ist
Gewessler/Hebein: Klimafitte Gebäude als wichtiger Hebel zum Klimaschutz
Anlässlich des gerade stattfindenden passathon – RACE FOR FUTURE haben Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, gemeinsam mit TU Wien Vizedirektor, Josef Eberhardsteiner und passathon-Organisator, Günter Lang, zur Pressekonferenz eingeladen. Dabei standen klimafitte Gebäude im Fokus.
Der Gebäudesektor verursacht rund 16 Prozent der österreichischen Treibhausgasemissionen. Nachhaltig sanierte und neuerrichtete Gebäude spielen am Weg Österreichs zur Klimaneutralität bis 2040 eine wesentliche Rolle. Weltweit ist der Bausektor sogar für 50 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauches und 30 Prozent des weltweiten Energieverbrauches verantwortlich.
Ressourcenschonung, Klimaschutz und Lebensqualität müssen kein Widerspruch sein. Nachhaltig errichtete und sanierte Gebäude zeigen, wie eine klimafreundliche Zukunft aussehen kann. Denn Plusenergie-, Passivhäuser und klimaaktiv Gold Gebäude leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
„Klimaneutralität 2040 – dieses Ziel haben wir uns als Bundesregierung gesetzt. Und dafür müssen wir jetzt alle an einem Strang ziehen. Gerade der Gebäudebereich ist ein wichtiger Hebel für mehr Klimaschutz – und die vielen Vorzeigeprojekte gerade in Wien, zeigen uns wie es gehen kann. Wenn wir jetzt Sanieren und Erneuern, sorgen wir auf Jahre hin für klimafreundliche und effiziente Gebäude. Das werden wir tun, um Vorreiter wie Wien zu unterstützen und gemeinsam mit allen Bundesländern voranzugehen“, zeigt sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zuversichtlich.
„Der Gebäudesektor verbraucht in Wien ca. 40 Prozent der Energie und produziert dabei knapp 18 Prozent der CO2-Emissionen. Die Häuser in denen wir leben, arbeiten und lernen sind damit ein enorm effektiver Hebel für den Klimaschutz. Mit den Klimaschutzgebieten und der Solarverpflichtung setzt Wien wichtige Schritte raus auf Öl und Gas und in Richtung Klimahauptstadt. In erneuerbaren Energien, effizienten Gebäuden und neuen Speichertechnologien steckt auch noch viel ungenutztes Potenzial, das wir als Stadt Wien mit Unterstützung der Bundesregierung noch stärker ausschöpfen wollen und werden“, betont Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.
Der passathon - RACE FOR FUTURE
Beim passathon können mit dem Rad auf sportliche Weise 350 nachhaltige Gebäude in sechzehn Regionen Österreichs – kostenlos und individuell mit der Österreich radelt App - bis Ende September erkundet werden. Der passathon lädt damit ein, eindrucksvolle Leuchtturmbauten nachhaltiger Gebäude selbst zu erleben.
Die Vielfalt der vorgestellten Gebäude ist riesig. Von Ein- bis Mehrfamilienhäuser, über Kindergärten und Bürohochhäuser bis hin zur Kletterhalle oder Konzerthaus ist alles dabei. Hunderte Gebäude stechen auch mit Photovoltaikanlagen sowie mit begrünten Dächern oder Fassaden hervor.
Alle Objekte beim passathon zeichnen sich durch einen um bis zu 90 Prozent geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Bauten aus. „Diese Leuchttürme stehen für eine nachhaltige Zukunft und zeigen eindrucksvoll, dass dies für alle Nutzungsarten, Bauweisen und Baustile seit über 20 Jahren problemlos realisierbar ist. Und ganz nebenbei wird viel Geld gespart“, betont Günter Lang, Organisator des passathons. Und Lang weiter: „Doch noch immer dürfen Bauten mit dem bis zum fünffach höheren Energieverbrauch errichtet werden, als diese 350 passathon-Leuchttürme benötigen“.
117 der passathon-Leuchtturmobjekte sind als klimaaktiv Gold Gebäude zertifiziert. Die Bandbreite an NutzerInnen, welche die hohe Lebensqualität dieser Gebäude schätzen, könnte breiter nicht sein. Zudem bietet die Komfortlüftung den BewohnerInnen nicht nur 365 Tage permanent Frischluft, sondern hilft bei der aktuellen Corona-Pandemie die Virenkonzentration in Innenräumen erheblich zu senken. Für Schulen bestehen damit beste Voraussetzungen für einen gesunden Lehrbetrieb.
Dies kann auch das TU Wien Universitätsgebäude, eines der 350 Leuchtturmobjekte, bestätigen. „Das ehemalige Chemiehochhaus der TU Wien wurde weltweit als erste Sanierung zum PlusEnergieHochhaus umgesetzt und hat sich seit 2014 bestens bewährt“, freut sich Josef Eberhardsteiner, Vizerektor der TU Wien für Digitalisierung und Infrastruktur.
Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt bereits seit 1999 wegweisende innovative Gebäudekonzepte und -technologien. In 16 Ausschreibungen konnten seitens des BMK 620 Forschungsprojekte zu Gebäude- und Stadtinnovationen mit rund 121 Millionen Euro gefördert werden. 75 richtungsweisende Demonstrationsprojekte, wie das TU Wien PlusEnergieHochhaus oder die zu erkundende Gründerzeithaussanierungen, wurden im Rahmen des Forschungsprogramms umgesetzt. Viele dieser Leuchttürme haben mittlerweile Weltruhm erlangt und sind mit Hilfe der App für alle im Rahmen des passathon noch bis 30. September zu bestaunen.
Sanierung von Gründerzeithaus
Mariahilferstraße
Wohnhausanlage
St. Paulus
Unterstein Wohnhaus B
Langenegg
Foto: Morscher Bau- & Projektmanagement