klimaaktiv Gold Gebäudestandard

klimaaktiv Gold Gebäude im Vormarsch

Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ist das europaweit erfolgreichste und gleichzeitig anspruchsvollste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Bereits über 1.600 qualitätsgesicherten Gebäude - davon rund 50 Prozent im klimaaktiv Gold Standard, der höchsten Bewertungsstufe - zeigen, dass immer mehr Neubau- und Sanierungsprojekte in Österreich den hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Ökologie entsprechen.

Neuer Gebäudestandard 2020:  So effizient wie möglich und den Restenergiebedarf mit erneuerbarer Energie abdecken

Wärmebedarf und Wärmeversorgung nehmen im klimaaktiv Kriterienkatalog einen zentralen Stellenwert ein. Der aktualisierte klimaaktiv Gebäudestandard 2020 schärft die Anforderungen an Energieeffizienz, schließt Öl und Gas endgültig aus und stellt neue Qualitätskriterien für Speichertechnologien, Kreislaufwirtschaft und Klimawandelanpassung vor. Außerdem stellt er höhere Anforderungen an Infrastruktur und umweltverträgliche Mobilität sowie auch an die Umweltverträglichkeit von eingesetzten Baustoffen und Produkten. 

Die Bewertungskriterien: Gebäude, die nach dem klimaaktiv Standard geplant und errichtet werden, erfüllen die höchsten Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, verwenden umweltverträgliche Baustoffe und überzeugen durch Raumluftqualität, Gesundheitsaspekte und Komfort. Darüber hinaus wird die Verwendung von erneuerbarer Energie forciert, sowie auf wirtschaftliche Aspekte und die Standortqualität des Gebäudes geachtet, damit Alltagswege zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden können. Diese Kriterien sind auf vier Bewertungskategorien verteilt und entsprechend ihrer Bedeutung für klimaaktiv gewichtet.

Sowohl für die einzelnen Kriterien als auch für die vier Bewertungskategorien sind jeweils maximal erreichbare Punkte definiert. Dem Bereich Energie und Versorgung wird mit 550 erreichbaren Punkten eine besondere Bedeutung beigemessen.

Drei Qualitätsstufen: Alle Kriterienkataloge sind nach einem 1.000-Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude bewertet und verglichen werden. Je nach Qualität des Gebäudes erfolgt die Einstufung in den drei Qualitätsstufen Bronze, Silber und Gold. Um die Qualitätsstufe Gold zu erreichen, muss ein Gebäude mindestens 900 Punkte erreichen. Im Detail bedeutet das, dass ein klimaaktiv Gold Gebäude bei den Energiekennwerten Heizwärmebedarf, Primärenergiebedarf und den CO₂ Emissionen (Muss-Kriterien) die Bestbewertung erreichen muss. Die Berechnung der Energiekennzahlen HWB_{Ref,RK ,} gesamter Primärenergiebedarf PEB_SK,  und die spezifischen Kohlendioxidemissionen  CO_2,SK können wie bisher nach OIB-Richtlinie 6 (Ausgabe April 2019), nach PHPP (PHPP Version 9.6 oder höher) oder - wo erforderlich – ab Katalogversion 2020 nun auch durch dynamische Gebäudesimulationen erfolgen. Damit das Ziel klimaneutrale Gebäude erreicht wird, wurden mit der Neuauflage des Kriterienkataloges 2020 alle drei Energiekennwerte noch einmal verschärft.

Rund 50 Prozent erreichen den Gold Standard!

Nach klimaaktiv Standard wurden bereits über 1.600 Gebäude (Stand Jänner 2024) österreichweit – vom Wohngebäude über Büros bis hin zu Hotel- und Tourismusprojekten geplant, errichtet oder saniert.

Den klimaaktiv Gold Standard - die höchste Qualitätsstufe in der klimaaktiv Bewertung - erreichen rund 50 % der Gebäude bezogen auf die Gebäudefläche (BGF in m²). 640 Gebäude mit einer Fläche von rund 2,23 Mio.m²BGF wurden bis Ende 2022 in dieser Qualitätsstufe deklariert. Den höchsten Anteil an klimaaktiv Gold Deklarationen erreichen die Dienstleistungsgebäude (54 % Gold Gebäude). Im Bereich der Wohngebäude wurden 36 % der Gebäude nach dem klimaaktiv Gold Standard deklariert. Die folgende Grafik zeigt, wie sich die Standards Gold, Silber, Bronze nach Gebäudefläche aufteilen.